Tom van Dutch | Photography

Airport Gorizia

Airport Gorizia

Italien 🇮🇹

Besucht: 09/2018

Online: 25.01.2021

1911 wurde der Flugplatz, auf einem Kavallerie Exerzierplatz von den Österreichern als Militärflugplatz errichtet und im Januar 1912 eröffnet. Bis 1915 diente er ausschließlich der Pilotenausbildung.


Zwischen 1915 und 1923 wurde er nicht genutzt bzw. war inaktiv.
Die italienische Luftwaffe begann dann mit Wiederaufbau bzw. der Erweiterung des Flugplatzes. Es waren dort ein Aufklärungsgeschwader und ein Jagdgeschwader stationiert. Weiterhin waren der Stab der 3. Fliegerbrigade und der 1. Fliegerdivision in Goricia stationiert. 

Herzog Amadeus von Savoyen-Aosta (der Herzog war Mitglied des italienischen Königshaus)
befehligte nacheinander das 21. und das 4. Geschwader, die 3. Brigade und die 1. Fliegerdivision. Seit 1942 trägt der Flugplatz den Namen des in Nairobi in Kriegsgefangenschaft verstorbenen Herzogs.


Ab 1935 wurden hier Lufttorpedos der Firma Whitehead aus Fiume (heute Rijeka) getestet. Dieses führte dann im Juli 1940 zur Gründung der Torpedobomberschule.

Seit den 1930 Jahren war der Flugplatz, aufgrund seiner Lage sowie der dort stationierten Einheiten und Verbände, einer der bedeutendsten Militärflugplätze Italiens.

Gegen Kriegsende wurden 4 weitere Satellitenflugplätze und dezentrale Abstellflächen eingerichtet. Nach dem italienischen Waffenstillstand im September 1943 plünderten jugoslawische Partisanen den Flugplatz bevor er 4 Tage später von deutschen Einheiten erobert wurde. 


Am Vormittag des 18. März 1944 griffen amerikanische Bomber in zwei Wellen den Flugplatz Görz an und zerstörten ihn weitgehend. Betroffen waren neben dem Flugfeld und dort abgestellten Flugzeugen insbesondere die drei Lancini-Hangars auf der Südseite sowie die Kommandantur im Osten. Mindestens 150 Zivilisten starben bei dem Bombardement.
Nach einem weiteren Bomber-Angriff im August 1944 wurde der Flugplatz ganz aufgegeben, die Anlagen weitgehend demontiert und teilweise zur Rohstoffgewinnung nach Deutschland verbracht. Erhalten ist der architektonisch bedeutende Gleiwitz-Hangar.

Im April 1945 wurde der aufgegebene Flugplatz nochmals bombardiert und am 1. Mai von Einheiten der jugoslawischen Armee besetzt. Wenige Tage später übernahmen ihn Teile der britischen Armee dann Einheiten der 91., 34. und 88. US-Infanteriedivision. Die US-Armee machte ihn wieder nutzbar. Seit dem Friedensvertrag von Paris ist die Landebahn etwa 150 Meter von der Grenze entfernt. 1947 zogen die alliierten Besatzungstruppen aus Italien und damit auch vom Flugplatz Goricia ab.


Von 1947 bis 1961 diente der Flugplatz, mit seinen Graspisten, unter anderem der SISA als Verkehrsflugplatz.

Die italienische Luftwaffe unterhielt auf dem unmittelbar an der Grenze gelegenen Flugplatz bis Ende 1966 nur noch ein Flugplatzkommando und eine Wetterstation, danach bis 1975 eine kleine Flugschule, die mit Piaggio P.148 Jugendliche für die Fliegerei begeistern sollte.


Am 4. November 1961 wurde an der Stelle, an der Amadeus von Savoyen-Aosta im nicht mehr existenten Kommandogebäude seinen Schreibtisch hatte, eine Statue des Herzogs eingeweiht. Auf der anderen Seite der Staatsstraße 55 brachte man eine Tafel mit den Namen der gefallenen Piloten des 1. und 4. Jagdgeschwaders an.


Im Sommer 1979 traf in Görz eine Grumman HU-16 ein, die von einem Geschwader in Rom ausrangiert und dem, hier im September 1949 wiedergegründeten Görzer Aeroclub. zur Ausstellung geschenkt wurde.


Von 1991 bis 1992 kehrte das Militär zusammen mit dem Zivilschutz wegen der Kriege in Jugoslawien vorübergehend auf den Flugplatz zurück.

Danach wurde der Flugplatz unterschiedlich genutzt und auch mehrfach wieder geschlossen.
Nach der Unterzeichnung einer zwanzigjährigen Konzession wurde der Flugplatz Goricia am 22. April 2017 wiedereröffnet.


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