Blue Powerplant
Belgien 🇧🇪
Besucht: 01/2025
Online: 01.08.2025
Bereits 1836 entstand hier ein Hüttenwerk.
1934 wurde die neue Kokerei, mit 50 Koppers-Öfen in Betrieb genommen. Dafür wurde dann die alte abgerissen. 1952 war dann eine Erweiterung nötig und eine 2 Batterie mit 26 Coppée-Öfen entstand.
1958 wurde eine Sinteranlage errichtet die 1953 um ein zweites Band erweitert wurde.
1964 waren zwei Hochofenstandorte mit insgesamt 6 Hochöfen in Betrieb. Ein Hochofen wurde komplett neu gebaut, die älteren wurden dann stillgelegt und einer der neueren ging in die Reserve. Weiterhin existierte 1964 noch ein Elektrostahlwerk. Auf dem Gelände gab es viele weitere Gebäude die von einem Hüttenwerk benötigt wurden.
Unter anderem gab es mehrere Walzstrassen die Stahlträger, Dräthe, Stabstahl und Profile walzten. 1971 wurde hier das modernste Mittelstahlwalzwerk Europas in Betrieb genommen.
1972 wurde dann die Kokerei wieder erweitert.
Anfang der 1970 ging es dann mit dem Niedergang langsam los und die ersten Walzwerke wurden stillgelegt. 1976 wurde dann der erste Hochofen ebenfalls stillgelegt.
1979 wurden dann die OBM-Konverter stillgelegt und 1980 wurde das benachbarte Stahlwerk geschlossen.
1981 erfolgte dann eine Fusion und es wurden noch im selben Jahr die Sinteranlage und ein weiterer Hochofen stillgelegt. 1984 wurde dann die Produktion auf den schweren Walzstrassen ebenfalls eingestellt. 1985 waren auf dem Gelände dann nur noch die Kokerei, ein Hochofen und eine Mittelstahlstrasse aktiv. Ab 1989 wurde in der letzten Stahlstrasse nur noch Auftragsfertigung betrieben. Ende 1994 endete auch die Ära und die Stahlstrasse wurde nach Südkorea verkauft. 1996 war dann auch das Ende des letzten Hochofens besiegelt und er wurde ebenfalls stillgelegt. Auf dem gesamte Betriebsgelände war jetzt nur noch die Kokerei aktiv. 2008 war dann auch hier schluss.
Von mal mehr als 4.800 Mitarbeitern waren am Ende noch 183 übrig. Somit ging dann, nach 172 Jahren, die Geschichte des Hüttenwerks zu ende
Auf dem gesamten Gelände stehen heute nur noch ein Hochofen, die Kokerei, einige Nebengebäude und das Kraftwerk. Wann dieses genau errichtet wurde ist mir leider nicht bekannt. Auf Bildern von 1964 ist es allerdings schon zu sehen.
Im Kraftwerk nutzte man das überschüssige Gas aus der Kokerei um hier effizient Strom zu erzeugen. Es wurden Turbinen von Unternehmen wie Escher Wyss, Oerlikon, ACEC und Ingersoll-Rand genutzt. Diese Turbinen hatte eine Leistung zwischen 6,5 – 75 MW.
Aufrgrund der Bauarten ist auch gut zu erkennen, dass die Turbinen in verschiedenen Jahren dort installiert wurden.
Das Highlight ist natürlich der Kontrollraum des Kraftwerks
Das gesamte Gelände ist gut gesichert und ein Sicherheitsdienst patrouilliert auch regelmässig. Auf dem Gelände finden auch aktive Rückbaumaßnahmen stand und es stehen einige Baumaschinen dort. Das Kraftwerk ist eigentlich komplett zu. Allerdings hatte ich Glück und habe ein Schlupfloch gefunden. Ohne ordentliche Beleuchtung braucht man dort auch nicht hinein gehen, da es auf dieser Ebene stockdunkel ist. Da es sehr verwinkelt ist, hat es einige Zeit gedauert, bis ich im Kontrollraum stand. Die Turbinenhalle und der Kontrollraum sind nahezu frei von Vandalismus und das seit fast 16 Jahren. Daran kann man auch erkennen, was da an Kontrollaufwand betrieben wird.