Hangar du Baron

Hangar du Baron

Belgien 🇧🇪

Besucht: 04/2021

Online: 08.10.2021

Außerhalb eines kleinen belgischen Dorfes findet man eine große Halle in der Dutzende historische Kutschen und Fahrzeuge stehen.

Nachdem wir, relativ einfach (dank eines guten Tipps) den Zugang gefunden hatten, verschlug es uns erstmal die Sprache.
Es liegt eine dicke Staubschicht auf allem und durch die Decke strahlt das Licht orange, was dem ganzen noch eine besondere Stimmung verleiht.

Viele der Kutschen sind kunstvoll verziert und man kann sich gut vorstellen wie sie damals genutzt wurden.

Fast alle Fahrzeuge sind aus Armeebeständen und stammen teilweise noch aus dem 2. Weltkrieg. Es gab hier mehrere Mercedes-Benz L 3000 die, lt. Typenschild, 1936 gebaut wurden.
Weiter unten gibt es weitere Info´s zu diesem Fahrzeugtyp.

Auch Omnibusse, Kutschen mit Kufen und Feuerlöschpumpen standen in dieser Halle.
Eine dieser Pumpen wurde von Deutz gebaut. Sie war so alt, dass man Köln dort noch mit „C“ (Cöln) geschrieben hat. 

Der Anblick war schon sehr beeindruckend. Allerdings mussten wir sehr leise sein, da in der Nebenhalle, die nur durch ein Tor getrennt war, mehrere Personen am Arbeiten waren.


Vormodelle

Ab 1896 baute die Daimler-Motoren-Gesellschaft neben Personenkraftwagen auch leichte und schwere Lkw mit einer Nutzlast bis zu 10 t für den zivilen und den militärischen Bereich. Auch die Reichswehr nutzte 3-t-Lkw als Mannschaftswagen. Ab 1934 fertigte Daimler-Benz unter der Bezeichnung Mercedes-Benz LG 63 einige geländegängige Versuchsfahrzeuge, die nach erfolgreicher Erprobung als Mercedes-Benz LG 3000 in die Serienfertigung gingen und ab 1936 an Wehrmacht, Reichspost, Reichsbahn und Wirtschaftsbetriebe geliefert wurden.

Mercedes-Benz L 3000

Ab 1938 folgte der 3-t-Lkw Mercedes-Benz L 3000 – werksintern als LGF 3000 bezeichnet – als Straßenfahrzeug mit moderner Stahlkabine. Im Gegensatz zu den meist benzinbetriebenen Lkw seiner Zeit verfügte der L 3000 über einen 4849-cm³-Dieselmotor mit einer Motorleistung von 55 kW (75 PS) bei 2250 min−1

Bei Kriegsbeginn 1939 wurden zahlreiche L 3000 im Rahmen der materiellen Mobilmachungsergänzung eingezogen und von der Wehrmacht eingesetzt. Die Wehrmacht klassifizierte den L 3000 in den Kriegsstärkenachweisungen als „mittleren geländegängigen Lastkraftwagens, offen (o)“, der je nach Verwendungszweck verschiedene Aufbauten und Rüstsätze erhielt.

Aus Rationalisierungsgründen wurden die deutschen Lkw-Hersteller am 1. Januar 1940 angewiesen, sich anstelle der bisherigen großen Typenvielfalt auf die Fertigstellung von Einheits-Lkw zu konzentrieren. Als „Einheits-LKW“ wurden die Typen L 3000 nun unter den Bezeichnungen Mercedes-Benz L 3000 S (3000 = 3,0 t; S=Standard), bzw. Mercedes-Benz L 3000 A (A=Allrad) geliefert.

Die Produktion des L 3000 wurde 1944 eingestellt, nachdem das Opelwerk Brandenburg durch einen Luftangriff Anfang August 1944 als Produzent ausfiel und Daimler-Benz nun alleiniger Hersteller des kriegswichtigen Opel „Blitz“ 3,6 war. Dessen Lizenzbau im Lkw-Werk Mannheim von Daimler-Benz hatte erst kurz zuvor begonnen. Neben dem L 3000 und dem 3-to-Opel-„Blitz“ stellte Daimler-Benz noch zahlreiche weitere Größenklassen her, die zum großen Teil die Wehrmacht einsetzte.

 

Technik

Der L 3000 ist ein zweiachsiger Lastkraftwagen mit U-Profil-Leiterrahmen, dessen Starrachsen vorne und hinten an Halbfedern aufgehängt sind. Die Vorderachse ist einfachbereift, während die Hinterachse doppelt bereift ist. Die Reifen sind rundum Reifen in der Größe 7,50-20; der L 3000 A hat Reifen mit Geländeprofil. Das Bremssystem ist hydraulisch betätigt und wirkt auf alle Räder, die Handbremse wirkt auf die Hinterräder. Gelenkt wird mit einer Rosslenkung des Typs 700 von ZF. Die Kraft wird vom Motor über eine Einscheibentrockenkupplung auf ein manuelles Fünfganggetriebe mit Vorgelege übertragen. Vom Getriebe gelangt die Kraft beim Geländetyp L 3000 A über drei Sperrdifferenziale auf Vorder- und Hinterräder. Der Vorderradantrieb ist abschaltbar, der Geländegang ist auch ohne eingeschalteten Vorderradantrieb einschaltbar.


Der Motor ist der Mercedes-Benz OM 65/4. Dabei handelt es sich um einen Vierzylinder-Reihen-Vorkammer-Dieselmotor mit OHV-Ventilsteuerung und Wasserkühlung. Die Kurbelwelle ist fünffach gelagert und treibt über Stirnräder die untenliegende Nockenwelle an. Der Kraftstoff wird von einer Einspritzpumpe von Deckel oder Bosch in die Vorkammern eingespritzt.


Insgesamt wurden im Werk Mannheim und Untertürkheim 33.265 Einheiten dieses Typs produziert.


Technische Daten L 3000 A


Abmessungen und Gewichte

Länge: 6255 mm

Breite: 2350 mm

Höhe: 2600 mm

Radstand: 3800 mm

Spurweite vorne: 1633 mm

Spurweite hinten: 1650 mm

Bodenfreiheit: 225 mm

Watfähigkeit: 700 mm

Wendekreisdurchmesser: 15,2 m

Leergewicht:4020 kg

Nutzlast: 3020 kg (2600 kg)

Max. zulässige Gesamtmasse: 7040 kg (6620 kg)


Sonstige Daten

Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h

Kraftstoffverbrauch: 20 l / 100 km (30 l / 100 km)

Füllmenge des Kraftstoffbehälters: 90 l Dieselkraftstoff

Batterie: 2 × 12 V, 90 Ah


Kraftübertragung

Kupplung: Einscheibentrockenkupplung

Getriebe: Fünfganggetriebe mit Vorgelege

Reifen: 7.50-20-Geländereifen

Kraftübertragung auf alle Räder


Motor

Bezeichnung: OM 65/4

Motortyp: Reihenvierzylindervorkammerdieselmotor

Kühlung: Wasser

Ventiltrieb: OHV-Ventilsteuerung

Bohrung × Hub: 105 × 140 mm

Hubraum: 4849 cm³

Verdichtungsverhältnis: 20:1

Nennleistung: 55 kW (75 PS) bei 2250 min−1

Drehmoment bei Nennleistung: 234 Nm bei 2250 min−1


Quelle: Wikipedia

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