Nicosia International Airport

Nicosia International Airport

Zypern 🇨🇾

Besucht: 11/2023

Online: 12.04.2024

Das Flugfeld Nikosia wurde von der Royal Air Force seit den 1930er Jahren genutzt, während des Zweiten Weltkrieges wurde die Landebahn von dem Unternehmen J&P ausgebaut. Am 24. September 1947 nahm Cyprus Airways von diesem den Linienverkehr auf.

Durch die Aufgabe diverser Stützpunkte am Suez-Kanal, im Irak und Jordanien wurde die Royal Air Force Station Nicosia, kurz RAF Nicosia, Ende der 1950er Jahre ein wichtiger Stützpunkt der britischen Middle East Air Force. Die einstmals wichtigste RAF-Station im Nahen Osten wurde 1966 zugunsten des neueren Flugplatzes Akrotiri in einer der beiden Sovereign Base Areas aufgegeben.

Ab 1966 begann der Bau des neuen Terminals, in der Planung involviert war das Wiesbadener Ingenieurbüro Dorsch und Gehrmann, welches sich auf die Isolierung gegen Fluglärm spezialisiert hatte. 1968 wurde das Terminal eröffnet. Jedoch bereits in den frühen 1970er Jahren geriet der Flughafen an seine Kapazitätsgrenzen, so dass im Juni 1974 Ausbaupläne vorgestellt wurden.


Auch heute noch stehen viele Gebäude die von der RAF, während des Krieges gebaut wurden.
So z. B. der Tower, das Air Traffic Control Center, Hangars sowie ehemalige Wohnbaracken.
Einige dieser Wohnbaracken, die abseits des Flugplatzes liegen sind Bestandteil des UN-Hauptquartiers (welches direkt hinter dem Flugplatz liegt) und werden heute noch genutzt.


Während des Zypernkonflikts zerstörten die türkischen Luftstreitkräfte zwei der aus drei Trident-Jets bestehenden Flotte von Cyprus Airways (die Reste eines der Flugzeuge sind noch sichtbar). Kurze Zeit später lag der Flughafen zwischen den Fronten im Zypernkonflikt und die UN erklärte diesen zur UN-Schutzzone. Mitten in der touristischen Saison verlor Cyprus Airways sowohl sein Fluggerät als auch seine Basis. Provisorisch musste in Larnaka. auf einem ehemaligen Militärflugplatz, ein Flugfeld hergerichtet werden, das im Februar 1975 öffnete und später zum Flughafen ausgebaut wurde.


Auf dem Flugplatz ist förmlich die Zeit stehen geblieben und vieles ist noch so, wie es am 16.08.1974 verlassen wurde. Eine echte Zeitkapsel.


Hier noch ein paar Hinweise:


1. Der Flugplatz liegt in der UN-Pufferzone deren betreten verboten ist. Die UN patrouilliert hier regelmäßig

2. Der Flugplatz ist UNPA (United Nations Protected Area) Gebiet welches mit militärischem Sperrgebiet gleichzusetzen ist

3. Auf dem Flugplatz sind die Hubschrauber der UNFICYP stationiert

4. Der Flugplatz ist mit einer Mauer, Zaun und Stacheldraht gesichert und am Zaun verläuft der Patrouillenweg.
5. Vor dem Zaun, liegt im offenen Gelände noch NATO-Draht.

6. Auf dem Flugplatzgelände fährt die UN regelmäßig Streife und die Hubschrauben fliegen auch darüber (Patrouillenflüge in der gesamten UN-Pufferzone)

7. Vom Zaum zum Terminal muss man 1,5 Km über freies Feld laufen
8. Auf dem Dach des Terminals sind, links und rechts, jeweils Dome-Kameras angebracht.


Es war schon ein Abenteuer dort hin zu gelangen. Nachdem wir einen gut versteckten Parkplatz gefunden hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Durchgang durch den NATO-Draht. Als das geschafft war mussten wir einen Weg durch den Hauptzaun suchen und sehen auf welcher Höhe wir uns ungefähr befanden. Nachdem alles ausgekundschaftet war, machten wir uns am nächsten Tag, im Schutze der Dämmerung auf den Weg und versuchten unser Glück. Wir gelangten problemlos auf das Gelände und marschierten dann Richtung Terminal. Obwohl das Gelände flach war, benötigten wir knapp 40 Minuten zum 1,5 Km entfernten Terminal, da der Boden sehr uneben war und man vorsichtig gehen musste. 


Am Terminal fanden wir dann ein Fenster, an dem ein schmaler Spalt von knapp 25 Zentimetern war. Der Versuch nach einem weiteren Zugang zu schauen, wurde durch 2 Dome-Kameras auf dem Dach des Terminals verhindert. Also zurück zum Fenster und durch den Spalt reinquetschen. Auch das gelang uns und wir waren im Terminal.


Jetzt mussten wir noch knappe 45 Minuten warten, bis wir genügend Licht hatten um mit dem Fotografieren zu starten. Während der Wartezeit sahen wir plötzlich jemanden auf dem Vorfeld. Ein UN-Mitarbeiter oder Soldat, drehte dort seine morgendliche laufrund und war durch sein leuchtend gelbes Shirt auch gut zu sehen.


Während der Zeit im Terminal fuhren immer wieder weiße UN-Fahrzeuge und auch andere Zivilfahrzeuge über das Vorfeld bzw. den Parkplatzbereich. Aufgrund des regen Verkehrs entschieden wir uns nicht mehr zum Kontrollturm und zur Hawker Siddeley Trident (DH 121) zu gehen. Was im Nachhinein die richtige Entscheidung war. 


Als wir das Terminal verließen war es bereits hell. Lange überlegen ob man jetzt geht oder nicht war keine Option. Also raus aus dem Terminal, schnell über das Vorfeld und erstmal hinter einem, der kaum vorhandenen Büsche in Deckung um das Gelände zu beobachten.

Hier mussten wir nun eine Weile verharren, da von der rechten Seite ein Fahrzeug auf das Vorfeld gefahren kam.

Nachdem alles ruhig war ging es weiter. Auch hier peilten wir wieder einen Busch an um die Deckung zu nutzen. Ich war noch kurz vor dem Busch, meine Begleitung ca. 15 Meter hinter mir, als wir plötzlich ein lautes Geräusch hörten und dann auch schon die Ursache dafür entdeckten. Ein Patrouillenhubschrauber flog direkt auf uns zu. Mir gelang es noch hinter dem Busch in Deckung zu gehen, meiner Begleitung leider nicht mehr, da sie zu weit weg war.


Wir gingen jetzt etwas schneller und mussten wieder in Deckung, da ein LKW über das Gelände fuhr. Wir beobachteten die Gegend und sahen dann, dort wo die DH 121 stand 2 oder 3 weiße UN-Fahrzeuge.

Hatte der Hubschrauber uns entdeckt und unsere Position gemeldet?

Wir beobachteten kurz die Fahrzeuge und sahen, dass sie standen.
Also ging es weiter. Dabei versuchten wir so zu gehen, dass wir nach Möglichkeit jede Deckung nutzten und schauten immer wieder nach den Fahrzeugen die immer noch dort standen.


Plötzlich wieder Lärm. Der Hubschrauber kam aus der anderen Richtung angeflogen.
Diesmal konnten wir Rechtzeitig in Deckung gehen. Jetzt war es nicht mehr weit bis zu einer Senke. Hinter der Senke waren wir dann für die Fahrzeuge nicht mehr sichtbar und gingen dann schnellen Schrittes zum Zaum um das Flugplatzgelände zu verlassen.


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